Daniel Malun
Lange

Daniel Malun Lange, Portrait Lena Jankowsky
© Lena Jankowsky

Malun setzt sich mit höchst emotionalen,  teils  privaten  Themen  auseinander, behandelt aber durchaus auch Fragen zu gesellschaftlichen wie politischen Themenkomplexen und spielt gerne mit Unorten. Er lässt dort Menschen auftreten, die nicht immer komplett abgebildet sind, genauso wie die Gebäude. Teilweise unvollständig ausgemalt, wirkt was wir sehen manches Mal kaputt, verbraucht oder reparaturbedürftig. Flächen werden freigelassen, anderen wird umso mehr Genauigkeit im Detail und Tiefe gegeben. Wir sehen die Abgebildeten oft mit dem Rücken zu uns, als möchten sie sich verstecken oder in Auseinandersetzung miteinander, mal im Kampf, mal in zärtlicher Umarmung. Sie  wirken  kontemplativ  oder  gefangen in einer Art Nachdenklichkeit, in einer inneren Auseinandersetzung, so als würden die Menschen auf jemandem oder etwas  außerhalb  der  Leinwand  reagieren.

Eine Dynamik wird erzeugt durch das bewusste Weglassen von Gliedmaßen, das Freilassen von Flächen. Dieses Unfertige unterstreicht die Stimmungen und trägt dazu bei, den Betrachtenden in einen Zustand der eigenen Phantasie zu bringen. Lädt dazu ein, die Bilder „fertig machen“ zu wollen und erweckt sie so zum Leben. Den Prozess macht Daniel Lange dabei immer sichtbar. Er hält ihn immer offen, fast so als möchte er, dass wir Schicht um Schicht aufdecken, was sich in dem Bild befindet, was sich hinter alledem befindet. Befragt man ihn hierzu, lautet seine Antwort: „Es ist eine tiefe emotionale Auseinandersetzung.“ und hat das Bildpersonal erst einmal Einzug gefunden in seinen Bildern, diktieren sie ihm den weiteren Weg. Er verbringt lange Zeit mit seinen Werken und dadurch auch mit seinem Unterbewusstsein, um aufzudecken was nötig ist und auch was weggelassen werden kann. So entstehen Abbildungen, welche den Eindruck erwecken, man dürfe sehen wie der Künstler träumt und fühlt was in ihm verborgen ist. Dieses er dann, wie ein Perlentaucher, an die Oberfläche holt und auf der Leinwand seiner Bilder präsentiert. Und so werden wir zu den Rezipientinnen und Rezeptienten dieser traumartigen Gebilde, die dank dieser Kunstwerke gebannt werden, wie Tinte in Wasser, die man eingefroren hat. Als tauchten seine Figuren auf, um etwas zu verhandeln und könnten im nächsten Augenblick, wenn es das Bild nicht existierte, wieder abtauchen und verschwinden.

Patrick Schlegel – 2023

Daniel Malun Lange, Portrait Michael Kugler
© Michael Kugler
Daniel Malun Lange, Portrait Michael Kugler
© Michael Kugler
Daniel Malun Lange, Portrait Michael Kugler
© Michael Kugler

Selected Exhibitions

2023

Werkschau
Städtische Galerie Harderbastei, Ingolstadt

2022

untitled pt. IV
Die Kleine Coloria, Ingolstadt

2020

lockdown
online Ausstellung, world wide web

2019

untitled pt. III
Tagtraum, Ingolstadt

2018

The MUC Show
SoMe Art Gallery, München

2017

Aszendant
Tagtraum, Ingolstadt

2013

AusZeitStellung
Studio Malun, Ingolstadt

2010

Wasserfarben decken nicht
Galerie Durynek & Kammler, Eichstätt

Wer ist denn der geilste Oberchecker?
Kunstverein, Ebersberg

2008

nontitled
Tagtraum, Ingolstadt

GloryHole
Zimmertheater, Tübingen

oversized & underprized
Hatch Stickermuseum, Berlin

2007

Hotel Esplanade
xhoch4 Galerie, Ingolstadt

Moped to Munich
Galerie Richter & Masset, München

Peepshow
Reithalle im Klenzepark, Ingolstadt

2006

Collegare
Isola dell Arte, Mailand

Galerie 4.2
xhoch4 Gallerie, Ingolstadt

Graffiti war Gestern – 27addicts
Reithalle im Klenzepark, Ingolstadt

2005

Galerie 4
xhoch4 Galerie, Ingolstadt

Graffiti war Gestern II
Reithalle im Klenzepark, Ingolstadt

2004

Max Planck Institut
Max Planck Institut, München

Graffiti war Gestern
Reithalle im Klenzepark, Ingolstadt

2003

Urban Dream
Museo des beaux Arts, Charleroi

Galerie I
xhoch4 Galerie, Ingolstadt